Im Rahmen des Sommerfests von GePGeMi haben wir in feierlicher Stimmung am 09. Juli 2022 unser viertes Vielfaltscafé in diesem Jahr im Haus der Nachbarschafft durchgeführt. Viele unterschiedliche Teilnehmer*innen kamen zusammen, um sich kennenzulernen, auszutauschen und sich über die Veranstaltung Photovoice zu informieren. Darunter waren viele Senior*innenvertretungen aus verschiedenen Berliner Bezirken, Partner*innen aus anderen Organisationen und natürlich viele Interessierte und Freund*innen von GePGeMi dabei.
Gestartet wurde mit einer kleinen Vorstellungsrunde des Projekts „Asiat*innen aktiv – für ein Leben ohne Diskriminierung!“. Die Teilnehmer*innen konnten sich sodann durch ein gemeinsames Spiel besser kennenlernen. Daran anknüpfend wurde die Veranstaltung Photovoice den Teilnehmenden präsentiert und durch anschauliche Beispiele aus den Photovoice-Veranstaltungen der vorangegangenen Jahre nähergebracht. Um einen Einblick zu erhalten, welche Themen und Diskussionen bei Photovoice behandelt bzw. geführt werden könnten, wurde mit den Teilnehmer*innen schließlich das interaktive Spiel „Vier Ecken“ durchgeführt. Dabei wurden Aussagen zu den Themen wie beispielsweise Diskriminierung und Migration in der deutschen Gesellschaft vorgetragen, zu denen die Teilnehmer*innen sich positionieren sollten. Daraufhin wurde dann über die eigene Meinung und die der anderen diskutiert. So waren zum Beispiel einige der Meinung, dass positive Zuschreibungen unproblematisch seien. Sie argumentierten, dass durch eine positive Zuschreibung keine Benachteiligung entstünden und Personen positiv betrachtet werden. Andere wiederum sahen darin ein Problem. Ihrer Ansicht nach können positive Zuschreibungen zu Druck bei den betroffenen Personen führen. Ein vietnamesischer Teilnehmer erzählte dazu, dass er in seiner Schulzeit in Deutschland oft Schwierigkeiten in Mathe hatte, wofür alle kein Verständnis zeigten. Man meinte zu ihm, dass er als Asiate doch gut in Mathe sein müsste. Dass er aber eher eine Begabung für Kunst hatte, wollten die Lehrer*innen aber nicht anerkennen. Er wurde damit entindividualisiert.
Solche und noch viele andere verschiedene Perspektiven und Erfahrungen kamen durch das Spiel zum Vorschein und regten so die Teilnehmer*innen zum weiteren Nachdenken und Reflektieren an.