Photovoice-Workshop mit jungen Menschen
Sitzung 1
Der Photovoice-Workshop ging mit den jungen Menschen am 29. Oktober 2022 in die zweite Runde. Im Geschäftsbüro von GePGeMi trafen sich dazu zehn Teilnehmer*innen aus China, Deutschland, Japan, Jordanien und Südkorea, um gemeinsam zu forschen.
Die erste Sitzung fing mit einer Begrüßung und einer eingehenden Einführung über die partizipative Forschungsmethode Photovoice an. Ziel der Veranstaltung wird sein, zu versuchen, folgende übergeordnete Fragen gemeinsam durch Fotos zu beantworten:
- Wie können wir in der Migrationsgesellschaft zusammenhalten?
- Wie kann in der Migrationsgesellschaft das Wohlbefinden der Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte gefördert werden?
In der darauffolgenden Kennenlernrunde hatten die Teilnehmer*innen in einer stimmungsvollen Atmosphäre die Gelegenheit gehabt, sich einander besser kennenzulernen.
Im zweiten Teil des Photovoice-Workshops erhielten die Teilnehmer*innen eine Einführung in die Fotografie. Dabei lernten sie unter anderem, was Dokumentarfotografie ist, und welche Fotoregeln es zu beachten gibt. Zusätzlich wurde ihnen auch hilfreiche Tipps zum Fotografieren mitgegeben.
Nach einer Mittagspause sollten die Teilnehmer*innen nun das neu erworbene Wissen anhand von Fotoübungen testen. Mit Kameras gewappnet haben sie die Umgebung fotografisch entdeckt. Bereits bei diesen Fotoübungen entstanden äußerst ausdrucksstarke und schöne Fotos, die sich wirklich sehen lassen können.
Zu guter Letzt erhielten die Teilnehmer*innen noch die Fotoaufgaben für die kommende Sitzung. Thematisch ging es bei den Aufgaben um das Kennenlernen des Alltags und der Lebenswelten voneinander. Die Teilnehmer*innen wurden daher gebeten
- ihre erste und letzte Mahlzeit
- ihre Rituale (Was machst du regelmäßig?)
- eine Erinnerung über ihr “Ankommen” in Berlin
bis zur nächsten Sitzung am 05. November zu fotografieren.
Sitzung 2
Eine Woche nach der Auftaktveranstaltung trafen sich die teilnehmenden jungen Menschen zur 2. Photovoice-Sitzung wieder.
Das Ziel dieser Sitzung war es, gemeinsam die Auswertung der Daten zu üben. So wurden die Fotos über die erste und letzte Mahlzeit, Rituale und über das Ankommen in Berlin im Plenum vorgestellt und besprochen. Dadurch konnten die Teilnehmende bereits spannende Einblicke in die Lebenswelten voneinander bekommen und sich so besser kennenlernen.
Im Anschluss daran wurde noch einmal die große Forschungsfrage, wie das Wohlbefinden der Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte in der Migrationsgesellschaft Berlin gefördert werden kann, näher beleuchtet. Dazu wurde den Teilnehmer*innen das Thema Wohlbefinden nähergebracht. Die Teilnehmenden sollten nun mit diesem neuen Wissen für die nächste Sitzung Fotos zu folgenden Fragen erstellen
- Was hilft mir, um mich in der Migrationsgesellschaft Berlin wohlzufühlen?
- Was tut mir in meinem Leben in der Migrationsgesellschaft Berlin gut?
- Was steht mir im Weg, um mich in der Migrationsgesellschaft Berlin wohlzufühlen?
- Was tut mir in meinem Leben in der Migrationsgesellschaft Berlin nicht gut?
Sitzung 3
Am 19.11.2022 traf sich die Forschungsgruppe zur dritten Sitzung wieder. Nach einer kurzen Einführung stellten die Teilnehmer*innen ihre Fotos zu der Frage „Was hilft mir, um mich in der Migrationsgesellschaft Berlin wohlzufühlen?“ bzw. „Was tut mir in meinem Leben in der Migrationsgesellschaft Berlin gut?“ gemeinsam vor.
Nach einer Mittagspause wurde der Workshop mit der Vorstellung der Fotos zu der Frage „Was steht dir im Weg, um mich in der Migrationsgesellschaft Berlin wohlzufühlen?“ bzw. „Was tut mir in meinem Leben in der Migrationsgesellschaft Berlin nicht gut?“ fortgesetzt.
Anschließend erhielten die Teilnehmenden einen Input-Vortrag zu dem Thema „Vorurteile und Diskriminierung - wie sie unsere Gesundheit beeinflussen“. Die Teilnehmenden sollten dann als Aufgabe für die kommenden zwei Wochen zwei Bereiche aus dem Regenbogenmodell wählen, welches im Vortrag erklärt wurde, und zu dem jeweiligen Bereich eine Idee entwickeln, wie der Zusammenhalt in der Migrationsgesellschaft Berlin auf gesellschaftlicher Ebene gestärkt werden könnte.
Sitzung 4
Die vorletzte Sitzung fand am 03.12.2022 statt. In dieser Sitzung wurde nun die letzte Fotoaufgabe gemeinsam besprochen. Die Teilnehmer*innen beeindruckten mit unterschiedlichen Ideen und Vorschlägen, wie der Zusammenhalt in der Migrationsgesellschaft Berlin gefördert werden kann. Während der Auswertung wurden die Teilnehmer*innen gebeten, wichtige Schlagwörter zu notieren, die genannt wurden. Dadurch wurde anschließend sichtbar, welche Vorschläge die meisten Übereinstimmungen hatte. Die Mehrheit nannten beispielsweise kulturelle Angebote und gemeinschaftlich Projekte als wichtige Aspekte, um den Zusammenhalt zu stärken. Aber auch die Wertschätzung von Mehrsprachigkeit sowie die Repräsentation gesellschaftlicher Vielfalt sind von großer Bedeutung.
Nach einer kurzen Mittagspause gab es eine kurze Vorschau auf die letzte Sitzung, in der die wissenschaftlich aufarbeiteten Ergebnisse des Photovoice-Workshops den Teilnehmer*innen vorgestellt werden sollen.
Sitzung 5
Anfang 2023 traf sich die Photovoice-Forschungsgruppe zum allerletzten Mal. Im ersten Teil des Tages wurden die wissenschaftlich ausgearbeiteten Ergebnisse des Workshops den Teilnehmer*innen vorgestellt und gemeinsam mit ihnen intensiv diskutiert.
Daran anschließend widmete sich die Gruppe im zweiten Teil des Workshops der Planung der Ausstellung. Die Teilnehmende haben somit erfolgreich den Photovoice-Workshop für junge Erwachsene abgeschlossen und werden am 20. April 2023 noch einmal zu der Eröffnungsfeier ihrer Ausstellung in der Humboldt Universität zusammenkommen.
Infos zur Vernissage folgen bald auf der Webseite.
Vernissage und Ausstellung „AUS[SICHT] JUNGER MENSCHEN“
Am 20.04.2023 hat GePGeMi e.V. im Rahmen des Projektes "Asiatinnen aktiv - für ein Leben ohne Diskriminierung!" eine bedeutende Veranstaltung durchgeführt. Die Eröffnung der Photovoice-Ausstellung mit dem Titel "Aus(Sicht) Junger Menschen zwischen Migration und Wohlbefinden in der vielfältigen Gesellschaft Berlin" fand im Thaer-Saal des Instituts für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der HU statt. Über 60 Gäste und 10 Co-Forscherinnen waren bei der feierlichen Eröffnung anwesend.
Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Einblick in die Erfahrungen von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte hinsichtlich Diskriminierung und Rassismus in der Gesellschaft. Viele Besucher*innen haben uns mitgeteilt, dass sie durch die Ausstellung neue Erkenntnisse und Einsichten gewonnen haben, die ihnen helfen, ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Schwierigkeiten zu entwickeln, mit denen junge Menschen mit Migrationsgeschichte konfrontiert sind. Die Ausstellung bietet auch Anregungen für einen besseren Zusammenhalt in der Migrationsgesellschaft.
Die Ausstellung ist noch bis zum 10.05.2023 von Montag bis Samstag zwischen 9-17 Uhr in der Invalidenstraße 42, 10099 Berlin geöffnet. Wir laden alle herzlich ein, diese bedeutende Ausstellung zu
besuchen und einen Einblick in die Lebenswelten junger Menschen in der Migrationsgesellschaft zu erhalten.
