Zweiter Workshop der Workshopreihe 2024:
Eltern mit Migrationshintergrund stehen häufig vor Herausforderungen bei der Erziehung ihrer Kinder sowie im Umgang mit Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Oft machen sie sich Sorgen und
Gedanken über die Erziehung ihrer Kinder, wenn sie Rassismus und Ausgrenzung erfahren. Daher ist es nicht nur für Eltern, sondern auch für erwachsene Bezugspersonen wichtig, grundlegendes Wissen
über Rassismus und Handlungsstrategien dagegen zu haben, um unsere Kinder zu stärken und zu begleiten.
Um diesen Bedürfnissen asiatischer migrantischer Eltern und Bezugspersonen gerecht zu werden, führte GePGeMi e.V. am 14. und 15. Mai 2024 den zweiten Workshop der diesjährigen Workshopreihe zum
Thema „Umgang mit Rassismus in der Erziehung im Migrationskontext“ mit 14 Teilnehmenden durch. Zu den Teilnehmenden zählten Eltern, Stadtteilmütter, Lehrkräfte sowie Sozialarbeiter im Kinder- und
Jugendbereich mit asiatischem Migrationshintergrund.
Unter der Leitung unserer Referentin Sun Hee Martischius schufen die Teilnehmenden einen Brave Space (unterstützendes Umfeld), in den Erfahrungen, Gedanken und Sorgen frei und vertraulich
ausgetauscht wurden.
Nach einer emotionalen Kennenlernrunde, bei der die Teilnehmenden nicht nur über sich selbst, sondern auch über die Namensgeschichten ihrer Kinder sprachen, wurden sie mit Wissensimpulsen in das
Thema ‚Anti-asiatischer Rassismus‘ eingeführt. Dabei wurde die Definition von Rassismus erklärt und historische Ereignisse sowie das Bild der Asiat*innen in den Medien in Deutschland beleuchtet.
Dies half den Teilnehmenden, strukturellen und internalisierten Rassismus in ihrem eigenen Leben und in der Erziehung ihrer Kinder zu erkennen und zu reflektieren.
Basierend darauf sammelten die Teilnehmenden eigene Erfahrungen und analysierten sie anschließend gemeinsam mit der Unterstützung der Workshop-Leitung aus einer Machtperspektive im Plenum. Dabei wurde ein besonderer Fokus daraufgelegt, wie Kinder mit Migrationshintergrund Diskriminierung und Rassismus erfahren und wie wir das Thema auch für sie ansprechbar machen können.
Im weiteren Verlauf erarbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam Handlungsstrategien, die anschließend durch verschiedene Übungen ausprobiert wurden. Besonders spannend für die Teilnehmenden waren
Reflexionsübungen über die Re-Parenting-Methode (Überlegungen, was wir anders als die vorherige Generation für unsere Kinder machen können) und der Ressourcencheck (Überlegungen, was unsere
eigenen Ressourcen und Stärken sind). Durch Selbstreflexion fühlten sich die Teilnehmenden sicherer und empowerter im Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung im Arbeits- und
Erziehungskontext.
Der zweitägige Workshop endete mit Dankbarkeit, zahlreichen Impulsen, neu geknüpften Kontakten und herzlicher Verbundenheit. Unsere teilnehmenden Eltern und Lehrkräfte freuten sich besonders auf
weitere Möglichkeiten, mehr geschützten Raum zu haben, in dem die Bedürfnisse der ersten Migrantengeneration erfasst und zielgerichtete Konzepte zum Empowerment der Eltern und ihrer Kinder in der
Migration bereitgestellt werden.
GePGeMi bedankt sich ganz herzlich für die aktive Beteiligung aller Teilnehmenden und freut sich auf weiteren Austausch mit Ihnen!