Am 04.12.2021 fand die Auftaktveranstaltung für junge asiatische Migrant*innen von unserem neuen Projekt „Asiat*innen aktiv – für ein Leben ohne Diskriminierung“ statt. Mit insgesamt 15 Teilnehmer*innen aus Japan, Korea, Hong Kong, Vietnam und Thailand führten wir die Veranstaltung in unserem neuen Geschäftsbüro in Schivelbeiner Str. 6, 10439 Berlin – Prenzlauer Berg durch.
Zu Beginn begrüßte der Vereinsvorsitzende, Herr Dr. Min-Sung Kim, die Teilnehmer*innen und stellte kurz den Verein vor. Er ermunterte die Teilnehmer*innen, aktiv bei den Vereinsprojekten
mitzuwirken. Danach leitete unsere Kollegin, Frau Naoco Franz, die interaktive Vorstellungsrunde, in der die Teilnehmer*innen und Vereinsmitarbeiter*innen kurz über sich selbst und die
Bedeutung ihrer Namen vorstellten. Frau Franz stellte dann die Veranstaltung „Frühstückstalk“ vor. Die Themen die in diesem Jahr beim Frühstückstalk behandelt werden, sind bspw. Umgang mit
Depressionen, Meldung von rassistisch-motivierten Vorfällen, Selbstbehauptung, Selbstverteidigung u.v.m. (Mehr Infos zu
unserem Stillbruch Projekt erhalten Sie hier).
Auch über die Beratungsangebote vom GePGeMi e.V. im Pangea-Haus in Trautenaustraße 5, 10717 Berlin – Charlottenburg wurden die Teilnehmer*innen
informiert. (Mehr Infos zu unserem Beratungsangebot erhalten Sie hier)
Dann stellte unsere Projektleiterin, Frau Jieun Park, die Ergebnisse unserer Online-Umfrage „Diskriminierungserfahrungen von asiatisch gelesenen Menschen während der Corona Pandemie“ (Ergebnisse der Umfrage StilBruch (2019) - GePGeMi e.V. (gemi-berlin.de) vor. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Mehrheit der Befragten sowohl während als auch vor der Pandemie Diskriminierung erlebten. Des Weiteren erlebten sie diese Diskriminierungen in der Öffentlichkeit (z.B. auf der Straße) am meisten in Form von Mikroaggressionen. Wie die Umfrage ergab, hielten sich die Betroffenen nach einer Diskriminierungserfahrung eher zurück und nahmen auch keine Unterstützungsangebote in Anspruch. Interessant war, dass die Mehrheit der Befragten denken, dass die Angebote ihnen nicht helfen können oder sie nicht wissen, welche Unterstützungsangebote es gibt.
Es gab danach die Gelegenheit, sich in der Heimatsprache über die Erfahrungen der letzten beiden Jahren zu sprechen. Dazu wurden vier Gruppen gebildet (japanisch, koreanisch, chinesisch und vietnamesisch). Im Plenum wurde dann anschließend gemeinsam über Diskriminierung und anti-asiatischen Rassismus diskutiert. Die Teilnehmer*innen nutzten die Gelegenheit, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Zum Beispiel wurde eine Teilnehmerin am Anfang der Pandemie gefragt: „Wie heißt du denn? Corona-Virus?“. Als sie sich dann bei ihren anderen Kolleg*innen beschwerte, meinten diese, es sei nicht ernst gemeint. Während der Gespräche wurde klar, dass manche denken, dass sie neben ihren schlechten Diskriminierungserfahrungen sogar noch ignoriert werden, was sie zusätzlich belastete.
Auf die Frage, wie dagegen vorgegangen werden kann, gab es verschiedene Meinungen und Wünsche. Beispielsweise sei eine Plattform für asiatischen Migrant*innen wichtig oder ein sicherer Raum für Gedankenaustausch wichtig. Auch Information über Meldestellen über Diskriminierungs- und Rassismuserfahrung sei unabdingbar. Außerdem wurden Workshop und Schulungen für Empowerment, strukturelle Veränderung der schulischen Bildung sowie Dialoge mit Politiker*innen genannt.
Unser neues Projekt „Asiat*innen aktiv – für ein Leben ohne Diskriminierung“ wurde daraufhin von unserer Projektleiterin, Frau Jieun Park, vorgestellt. Die Veranstaltung schloss mit gutem Essen, unterhaltsamer Musik und vielfältigen Gesprächen unter allen Beteiligten ab.