Am 20.11.2021 begrüßte das Team von dem neuen Projekt „Asiat*innen aktiv – für ein Leben ohne Diskriminierung“ insgesamt 10 Mütter und Väter, sowie am Thema Interessierte als Teilnehmer*innen zur Auftaktveranstaltung im Haus der Nachbarschafft in Charlottenburg-Wilmersdorf. Dank der Kinderbetreuung hatten auch die Kinder der teilnehmenden Eltern neben der Veranstaltung Spaß gehabt.
Als erstes hieß Dr. Min-Sing Kim, der Vorsitzende des Vereins GePGeMi e.V., alle Teilnehmende herzlich willkommen und dann startete die Projektleiterin des neuen Projekts, Frau Jieun Park, die Vorstellungsrunde. Die Teilnehmer*innen kamen aus Südkorea, Japan, der Mongolei, Vietnam, Thailand, von den Philippinen, aus dem Iran und Deutschland. Manche lebten schon seit längerer Zeit in Deutschland, während andere erst vor einiger hierher gekommen sind. Nach der Vorstellungsrunde stellte Frau Park die bisherige Arbeit von GePGeMi e. V. mit asiatischen Eltern vor:
Anschließend wurde die Beratungsstelle vom GePGeMi e.V. im Pangea-Haus vorgestellt und über die Beratungsangebote informiert.(Mehr Infos zu unserem Beratungsangebot erhalten Sie hier)
Nach der Pause leitete der wissenschaftliche Referent im Projekt, Herr Wilfred Dominic Josue, die Austauschrunde mit den Eltern. Zunächst wurden die Teilnehmer*innen nach den zwei Hashtags #ichbinkeinvirus und #stopasianhate gefragt. Es wurde sodann erklärt, was die zwei Hashtags bedeuten. #ichbinkeinvirus ist eine Bewegung, um die negative Auswirkung im Alltag von asiatisch gelesenen zu bekämpfen, da im Jahr 2020 in den Medien das Corona-Virus auch als das „China-Virus“ („Made in China“ usw.) im deutschsprachigen Raum verbreitet wurde. Die Bewegung #stopasianhate war der Kampfruf von Demonstrationen in den USA gegen anti-asiatischen Rassismus, nachdem 8 Menschen am 16.03.2021 in Atlanta, Georgia, Vereinigte Staaten bei einem Amoklauf getötet wurden. 6 von ihnen waren Frauen asiatischer Abstammung. Es wurde klargestellt, dass die beiden Hashtags gegen Diskriminierung und Rassismus gegenüber asiatisch gelesenen Menschen stehen.
Einige Teilnehmer*innen hätten noch keine Erfahrung mit Diskriminierung oder Rassismus gemacht. Andere wiederum erzählten ihre persönlichen Geschichten oder die Geschichten von ihrer Familie, Verwandten, Freund*innen oder Kolleg*innen, die rassistische Diskriminierung im Urlaub, bei der Arbeit oder im Alltag erlebt haben. Schlimmer war es auch für die Kinder. Manche erzählten von den Erfahrungen ihrer Kinder, dass bspw. andere Kinder ihre Augen vor ihren Kindern verziehen oder sie gefragt werden, woher sie „wirklich“ kommen würden. Zudem sei es schwierig für ihre Kinder, richtig zu reagieren, da sie die Situation nicht verstehen. Ein Teilnehmer sagte, dass diese Erfahrungen nur eine Zuspitzung der Pandemie wäre. Sie wären harmlos und verschwinden schnell, da die Einheimischen denken, dass Asiat*innen Vorbild in der Gesellschaft seien. Daraufhin wurde er gefragt, ob solche Situationen wirklich harmlos und nicht problematisch seien, da es immer wieder Fälle von Diskriminierung and Rassismus gegen Asiat*innen bis jetzt gebe. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass solche Fälle bis jetzt passieren, da wir alle Vorurteile haben und es nicht nur an einem Teil der Gesellschaft liege. Rassismus sind Probleme, die wir alle bekämpfen müssen.
„Was brauchen wir denn, um das Problem zu bekämpfen?“ wurden die Teilnehmer*innen gefragt. Manche sagten, dass wir mehr Respekt und Toleranz bräuchten. Für manche sind Dialoge besonders zwischen Asiat*innen und die Mehrheitsgesellschaft wichtig. Andere wünschen sich Beratungsmöglichkeiten und Workshops zum Empowerment. Alle diese Anregungen und Vorschläge werden mit ins neue Projekt „Asiat*innen aktiv – für ein Leben ohne Diskriminierung“ genommen, um genau asiatische Migrant*innen zu helfen und zu fördern.
Danach stellte Frau Park das neue Projekt vor, welche Ziele es hat, welche Zielgruppe das Projekt erreichen möchte und welche Veranstaltungen das Projekt anbietet. Die Teilnehmer*innen
wurden um weitere Anregungen und Wünsche für das Projekt gebeten. Eine interessante Idee war von einer Teilnehmerin die Projektaktivitäten auch in andere asiatischen Sprachen durchzuführen, damit
die Teilnehmer*innen, die nicht so gut Deutsch sprechen, mehr motiviert werden, ihre Ideen in einem sicheren Raum zu teilen.
Nach der intensiven Diskussion genossen alle anschließend das leckere Essen und die angenehme Gesellschaft.