Bericht zur Abschlusskonferenz

des Modellprojekts „Asiat*innen aktiv – für ein Leben ohne Diskriminierung!“

im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2021-2024)

 

Wann: Samstag, den 30. November 2024 von 10:00 bis 16:30 Uhr
Wo:
Festsaal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin

 

Am 30. November 2024 fand im Festsaal des Rathauses Charlottenburg die Abschlusskonferenz des Projekts „Asiat*innen aktiv – für ein Leben ohne Diskriminierung!“ statt. Das Projekt, das in den letzten 3,5 Jahren umgesetzt wurde, zog zahlreiche Teilnehmer*innen, Kooperationspartner*innen, Unterstützer*innen sowie weitere Interessierte an, um gemeinsam den Erfolg des Projekts zu feiern.

Die Abschlusskonferenz bestand aus verschiedenen Programmpunkten wie Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Filmbeiträgen, die einen umfassenden Überblick über die Ergebnisse des Projekts ermöglichten. Kulturelle Darbietungen, organisiert von der asiatischen Senior*innengruppe, trugen zur feierlichen Stimmung bei. Der Marktplatz für Information und Vernetzung bot Gelegenheit zum Austausch und gab Einblicke in zukünftige Aktivitäten.

 

Eröffnung und Grußworte

Den Auftakt der Konferenz bildete eine beeindruckende Trommeltanz-Performance der Woori-Tanzgruppe, die aus ehemaligen koreanischen Krankenschwestern besteht. Im Anschluss begrüßten Kayoon Kim, Koordinatorin des Projekts „Asiat*innen aktiv“, gemeinsam mit Chi Vu, Vorstandsmitglied von GePGeMi e.V., die Gäste herzlich.

 

An diesem besonderen Tag wurden drei Grußworte an das Publikum gerichtet. Frau Melanie Haas, Abteilungsleiterin für Demokratie und Engagement im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hob in ihrem Grußwort die Bedeutung des Projekts „Asiat*innen aktiv“ hervor. Als einziges von zehn Modellprojekten im Bereich „Rassismus“, das sich direkt mit anti-asiatischem Rassismus auseinandersetzt, spielt es eine zentrale Rolle für die Sensibilisierung, das Empowerment und die Unterstützung von Menschen asiatischer Herkunft.


 

Frau Eren Ünsal, Abteilungsleiterin für Antidiskriminierung und Vielfalt bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, unterstrich besonders die Einbindung der ersten Generation von Migrant*innen asiatischer Herkunft und die Bedeutung des Projekts für die Entwicklung differenzierter Antidiskriminierungsansätze.


 

Zum Schluss drückt Herr Dr. Min-Sung Kim, Vorstandsvorsitzender von GePGeMi e.V., seine große Dankbarkeit gegenüber allen bisherigen Kooperationspartner*innen und Beteiligten des Projekts aus. Er betont erneut die Zielsetzung des Projekts und freut sich über die bisherigen Erfolge, verbunden mit der Freude auf die Fortsetzung ab 2025 als Zeichen eines neuen Anfangs.


Sichtbar machen: Vortragsreihe zum Anti-Asiatischen Rassismus in Geschichte, Gegenwart und Handlungsperspektiven

Der Vormittag der Konferenz war darauf ausgerichtet, die Merkmale und den aktuellen Zustand des anti-asiatischen Rassismus zu verstehen. Wie ist anti-asiatischer Rassismus in Deutschland entstanden?  Wie zeigt er sich heute und welche Schritte wurden im Rahmen des Projekts „Asiat*innen aktiv” gemeinsam unternommen, um ihm entgegenzuwirken? Welche Wirkung können wir heute feststellen?

Im ersten Vortrag von der Gastreferentin Frau Dr. Kimiko Suda wurde ein umfassender Überblick über den antiasiatischen Rassismus in Deutschland gegeben. Sie erklärte die Entstehung rassentheoretischer Konzepte und die Entwicklung des „Gelbe Gefahr“-Diskurses im Zusammenhang mit dem Kolonialismus sowie deren tief verwurzelte Präsenz in gesellschaftlichen Institutionen, die auch heute noch im Alltag reproduziert wird. 


In den letzten Jahren hat antiasiatischer Rassismus zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen, was sich unter anderem in der Erwähnung im Bericht der Rassismusbeauftragten sowie durch die wachsende Zahl an Medienaktivismen und kollektiven Initiativen zur Bekämpfung von Anti-Asiatischem Rassismus zeigt. Allerdings verdeutlicht die Pandemie auch, dass latenter antiasiatischer Rassismus jederzeit in unmittelbare Gewalt umschlagen kann, was die Dringlichkeit und Relevanz des Themas weiterhin unterstreicht.


Ein weiteres zentrales Problem, das im Vortrag thematisiert wurde, ist der Mangel an Forschung und Repräsentation der asiatischen Kolonial- und Migrationsgeschichte sowie der Asiatisch-Deutschen in Institutionen, Bildungsmaterialien und den Medien. Diese Lücken erschweren nicht nur das Verständnis der historischen und aktuellen Dimensionen von anti-asiatischem Rassismus, sondern stellen auch eine bedeutende gesellschaftliche Herausforderung dar, die dringend adressiert werden muss.

 


Im zweiten Vortrag präsentierte Dr. Min-Sung Kim, Vorstandsvorsitzender von GePGeMi e.V., die gegenwärtige Perspektive zum Thema anti-asiatischer Rassismus. Er stellte die Ergebnisse einer Umfrage vor, die GePGeMi im Rahmen des Projekts von März bis Ende Mai 2024 durchgeführt hatte. Dabei wurden asiatische Migrant*innen nach ihren rassistischen Erfahrungen nach der Corona-Pandemie befragt.

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Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass asiatisch gelesene Menschen auch nach der Pandemie weiterhin rassistische Erfahrungen machen, insbesondere in Form von Mikroaggressionen, Herabwürdigungen, schlechterer Behandlung und dem Verweigern von Leistungen. Doch nur 8 % der Betroffenen nehmen die angebotene Unterstützung in Anspruch, wodurch viele ihrer Erfahrungen unsichtbar bleiben. Zudem zeigt sich ein Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Generation, sowohl in der Art des erlebten Rassismus als auch in der Weise, wie ihre Erfahrungen ihre Zugehörigkeit zur Gesellschaft und ihre Teilhabe beeinflussen.

 

 


Der dritte Vortrag wurde von der Projektleiterin Jieun Park gehalten. Sie stellte den gesellschaftlichen Kontext des Projekts „Asiatinnen aktiv“ vor und erklärte, wie das Projekt partizipativ anti-asiatischen Rassismus bekämpft hat und welche Wirkung es erzielt hat. Ihr Vortrag fokussierte sich insbesondere darauf, dass asiatische Migrantinnen, vor allem der ersten Generation, einen Schutzraum benötigen, in dem sie rassistische Diskriminierung erkennen, ihre eigenen Erfahrungen reflektieren und ihre Handlungskompetenzen im Umgang mit Diskriminierung stärken können.


Um diesen Schutzraum zu schaffen, wurden über 61 Veranstaltungen organisiert. Dazu gehören ganztägige Empowerment-Workshops, halbtägige Online-Workshops 
und Community-Gatherings zu verschiedenen relevanten Themen. An diesen Veranstaltungen nahmen insgesamt mehr als 1.067 Personen teil. Die Teilnehmenden bestätigten, dass es besonders für die erste Generation wichtig ist, einen Raum zu haben, in dem sie ihre Erfahrungen teilen und praxisnahe Handlungsstrategien gemeinsam entwickeln können. 

 

 

Diese konnten sogar in Form eines Handbuchs als nachhaltiges Ergebnis geschaffen werden, das die Erfahrungen, Meinungen und Feedbacks von Betroffenen durch mehrmalige Erprobungen von Empowerment-Workshops während des Projekts prozesshaft entwickelt worden ist.

 

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Ein weiterer Fokus lag auf der Begegnung mit nicht-asiatischen Menschen. Dies wurde durch Photovoice-Workshops mit 22 Co-Forscher*innen sowie 15 Wanderausstellungen erreicht, die in 13 Organisationen und Institutionen in sechs Berliner Bezirken und drei Bundesländern stattfanden. Im Rahmen dieser Ausstellungen wurden zudem 16 Begleitveranstaltungen durchgeführt, bei denen mehr als 1.004 Menschen, mit und ohne asiatische Wurzeln, in verschiedenen Formaten miteinander in den Austausch treten konnten. Die Teilnehmenden berichteten, dass sie durch diese Veranstaltungen stärker auf das Thema anti-asiatischer Rassismus und die Situation von Migrant*innen aufmerksam gemacht wurden und ein besseres Verständnis im Umgang mit diesen Themen entwickelten.


Es wurde deutlich, dass die Bewältigung rassistischer Diskriminierung nicht einseitig erfolgen kann, sondern dass die gesamte Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten muss, ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln und gemeinsam zu handeln.

Hörbar machen: Podiumsdiskussion – Welche rassistischen Erfahrungen machen asiatische Migrant*innen und welche Wünsche und Bedarfe gibt es? – Perspektiven von Eltern, Frauen, Senior*innen, Fachkräften und Studierenden

Die Podiumsdiskussion wurde von aktiven asiatischen Migrantinnen mitgestaltet, die sich im Rahmen des Projekts „Asiat*innen aktiv“ engagiert haben. Moderiert wurde die Diskussion von Sun Hee Martischius, Referentin für politische Bildung. Auf der Bühne nahmen sieben Diskutantinnen Platz, die unterschiedliche Perspektiven einbrachten. Im Verlauf des Gesprächs wurde erörtert, wie die Diskutant*innen das Projekt „Asiat*innen aktiv“ wahrgenommen haben und welche Beweggründe sie zu ihrem Engagement führten. Zudem wurden Fragen zur persönlichen Erfahrung mit Rassismus im Alltag und im Berufsleben sowie dessen Auswirkungen auf ihr Leben gestellt. Zum Abschluss richteten alle sieben Diskutant*innen ihre abschließenden Statements an die Migrationsgesellschaft.

 

Kim, eine Familienhelferin, sprach über den institutionellen Rassismus, dem ihre Klient*innen häufig ausgesetzt sind. Sie berichtete von Diskriminierungserfahrungen, beispielsweise in Arztpraxen oder bei Behörden, die oft auf unzureichende Deutschkenntnisse zurückzuführen sind. Kim betonte, dass Integration nur gelingen kann, wenn gegenseitiger Respekt gewahrt wird. Sie appellierte an Offenheit und gemeinsames Engagement, um die Migrationsgesellschaft schrittweise zu verändern und inklusiver zu gestalten.

 

Yoji, ein Senior, äußerte seine Besorgnis über die Pflege im Alter, insbesondere in Situationen, in denen die deutsche Sprache mit dem Altern immer wieder nachlässt. Er appellierte an die Notwendigkeit, pflegerische Angebote zu schaffen, die den Bedürfnissen von asiatischen Migrant*innen gerecht werden.

 

Krisanta, eine Mitarbeiterin bei Ban-Ying e.V., einer Organisation, die sich gegen Menschenhandel engagiert, sprach über die Intersektionalität, die besonders asiatische Frauen in Deutschland betrifft. Sie erklärte aus postkolonialer Perspektive, wie Faktoren wie die ökonomische Lage, der eingeschränkte Zugang zum Arbeitsmarkt, die mangelnde Anerkennung von Bildungsabschlüssen und Aufenthaltsgesetze die Lebenssituation dieser Frauen belasten und ihre Integration erschweren. Krisanta forderte eine Reform der Gesetze, insbesondere im Bereich Migration und Arbeit, um die Chancen auf Integration zu erhöhen und Migrant*innen zu ermöglichen, hier zu wurzeln, teilzuhaben und sich wohlzufühlen.

 

Hakyung, eine Studentin, machte auf den latenten Rassismus im akademischen Kontext aufmerksam. Sie betonte, dass anti-asiatischer Rassismus selbst innerhalb des Rassismus-Diskurses kaum Beachtung findet. Die spezifischen Erfahrungen asiatischer Menschen werden häufig unsichtbar gemacht oder nicht als legitimer Teil des Wissens anerkannt, was auf eine strukturelle Diskriminierung im akademischen Bereich hinweist. Hakyung forderte, dass ihre Migrantionsgeschichte als asiatische Migrantin nicht nur als Teil ihrer Identität verstanden, sondern auch als Beitrag zu künstlerischen und wissenschaftlichen Diskursen gewürdigt wird.

 

Fumiko, eine werdende Seniorin, berichtete, wie das Projekt „Asiat*innen aktiv“ und insbesondere die Teilnahme an einem Empowerment-Workshop ihr geholfen haben, ihr Leben als asiatische Migrantin neu zu reflektieren. Die Workshops ermöglichten es ihr, ihre Situation rassismussensibel zu analysieren und Ansätze für den Umgang mit Herausforderungen zu entwickeln. Dadurch gewann sie ein besseres Verständnis für ihre Position in der Gesellschaft und erkannte, wie wichtig es ist, die psychischen Herausforderungen durch Rassismus zu bewältigen, da diese ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden langfristig beeinflussen können.

 

Jannis hat sein Studium in Deutschland abgeschlossen und ist als Religionslehrer an einer städtischen Schule tätig. Er berichtete von seinen Erfahrungen im Bildungsbereich und wies darauf hin, dass Lehrkräfte mit Migrationshintergrund, insbesondere an städtischen Schulen, unterrepräsentiert sind. Oft wird es nicht als ‚normal‘ angesehen, dass Menschen mit Migrationshintergrund ein Fach unterrichten, das nicht mit ihrer Muttersprache in Verbindung steht. Zudem wird ihre Fachkompetenz häufig infrage gestellt, was ebenfalls eine Form der Diskriminierung darstellt.

 

Erilee, eine Pflegefachkraft aus einem asiatischen Land, hob die Bedeutung hervor, die eigenen Rechte zu kennen und einzufordern. Sie teilte ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz, bei denen ihr aufgrund von Stereotypen – insbesondere der Annahme, dass Asiaten besonders fleißig seien – unverhältnismäßig viele Aufgaben übertragen wurden. Im Laufe der Zeit erkannte Erilee die zugrunde liegende Diskriminierung gegenüber asiatischen Gruppen. Sie betonte, wie wichtig es ist, die eigenen Rechte zu kennen und sich nicht durch Vorurteile und Ungerechtigkeiten zurückhalten zu lassen


Nach den intensiven Vorträgen und der Podiumsdiskussion gab es ein Buffet, das den Teilnehmenden Gelegenheit zum Austausch bot. Während der Mittagspause waren alle eingeladen, ihre Meinungen und Anregungen auf einer Feedbackwand zu hinterlassen. Sie konnten ihre Wünsche für das Folgeprojekt äußern, konkrete Handlungsmöglichkeiten gegen anti-asiatischen Rassismus vorschlagen und mitteilen, was ihnen am Projekt besonders gefallen hat.

Kulturelle Beiträge asiatischer Migrant*innengruppen durch Tanz und Musik sorgten für eine feierliche Stimmung.
Der zweite Teil der Abschlusskonferenz begann in festlicher Atmosphäre, dank der Auftritte der vietnamesischen Gesangsgruppe und der koreanischen Tanzgruppe, die dazu beitrugen, die Stimmung zu bereichern.

Photovoice-Ausstellung

 

Anschließend lud die Projektleiterin Jieun Park zur Photovoice-Ausstellung ein, die im Veranstaltungsraum zu sehen war. Die Ausstellung präsentierte die Ergebnisse einer intensiven Photovoice-Workshopreihe, die mit drei Gruppen durchgeführt wurde: junge Erwachsene, Mütter und Senior*innen. Diese Gruppen setzten sich aus Menschen mit und ohne asiatische Migrationsgeschichte zusammen und beschäftigten sich gemeinsam mit der Frage: ‚Wie fühlen wir uns in der Migrationsgesellschaft wohl?‘ Die Ausstellung umfasst sowohl Fotos als auch persönliche Geschichten, die zusätzlich als Hörbuch und Broschüre abrufbar sind.

Einige ausgewählte Geschichten zum Thema Diskriminierung und Sprache wurden als Hörbuch vorgelesen, um den Austausch zu fördern. Unter anderem wurde die Geschichte von Lara, einer Teilnehmerin der Photovoice-Workshops, vorgelesen, die sich mit dem Thema des Weitergebens der Muttersprache in migrantischen Familien auseinandersetzte. Sie sprach den Druck an, den die Gesellschaft auf Migrant*innen ausübt, Deutsch als Priorität zu setzen, während der Wert von Mehrsprachigkeit oft nicht anerkannt wird. Nach dem Anhören der Geschichte hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen, die auf große Resonanz stießen.


 

Zu guter Letzt: Unterstützung finden und aktiv werden - Ressourcen und Möglichkeiten für meine Community

Zum Abschluss des Tages fand der Marktplatz für Information und Vernetzung statt, der den Teilnehmenden die Möglichkeit bot, sich über Unterstützungsmöglichkeiten bei der Diskriminierungserfahrungen zu informieren und mit anderen zu vernetzen. Auf vier unterschiedlichen Marktplätzen wurden folgende Themen präsentiert:

 

Marktplatz I: Sichtbarmachung von Erfahrungen – Wie und Wozu? Was bringt das für mich?


Auf diesem Marktplatz ging es um die Sichtbarmachung von Diskriminierungserfahrungen. Das Berliner Register stellte seine Initiative zur Dokumentation und Sichtbarmachung rassistischer und diskriminierender Vorfälle vor, um betroffenen Menschen eine Plattform zu bieten und gleichzeitig das Bewusstsein für solche Themen zu schärfen.

 

Marktplatz II: Ich wurde diskriminiert – und danach? Welche Unterstützung kann ich in Deutschland bekommen?


Dieser Marktplatz informierte über die vielfältigen Unterstützungsangebote, die Betroffene von Diskriminierung in Deutschland in Anspruch nehmen können. Zu den vorgestellten Organisationen gehörten:

  • KiDs (Kinder vor Diskriminierung schützen): Eine Initiative, die Fachkräfte und Eltern dabei unterstützt, Kinder vor Diskriminierung zu bewahren.
  • Ban Ying: Eine Organisation, die Migrant*innen Schutz und Beratung bei Menschenhandel und Ausbeutung bietet.
  • Das Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin (ADNB): Berät Betroffene von Diskriminierung hinsichtlich ihrer Handlungsmöglichkeiten, einschließlich rechtlicher Beratung.
  • Pflege in Not: Eine Beratungsstelle für pflegebedürftige Menschen sowie deren Angehörige und Pflegekräfte, die bei Konflikten in der Pflege Unterstützung erhalten.
  • ReachOut: Eine Organisation, die Betroffene rassistischer, rechter und antisemitischer Gewalt durch Beratung, Begleitung und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.

 

Marktplatz III: Vernetzung: "Ich bin als Fachkraft nach Deutschland gekommen - du auch?"


Auf diesem Marktplatz ging es um die Vernetzung von Fachkräften, die nach Deutschland migriert sind. Unter dem Titel „Ich bin als Fachkraft nach Deutschland gekommen – du auch?“ konnten sich die Teilnehmenden über ihre Berufsfelder austauschen, die Herausforderungen besprechen, mit denen sie in ihrer Arbeit konfrontiert sind, und diskutieren, welche spezifischen Unterstützungsbedarfe in ihrem Bereich bestehen.

 

 

Marktplatz IV: Schnupperkurs Empowerment-Workshop – „Kann ich mit meiner Gruppe auch einen Workshop leiten?“


Der vierte Marktplatz widmete sich dem frisch erschienenen Handbuch des Projekts. Dieses Handbuch wurde durch die Erfahrungen der Empowerment-Workshops für asiatische Migrant*innen der ersten Generation entwickelt und bietet viele praxisorientierte Übungen und Tipps. Unter der Leitung von Sun Hee Martischius, der Workshopleiterin und Autorin des Handbuchs, erhielten die Teilnehmenden einen praktischen Einblick in Empowerment-Workshops. In Zukunft wird dieser Workshop für die Multiplikator*innen angeboten, die einen Workshop für eigene asiatische Communitys muttersprachlich anbieten möchten.


Der Marktplatz bot eine wertvolle Gelegenheit, sich nicht nur über relevante Themen zu informieren, sondern auch aktiv zu vernetzen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für die eigene Community zu entdecken.

 

 

 Danksagung und Ausblick

Wir möchten allen danken, die das Projekt „Asiatinnen aktiv“ in den vergangenen Monaten mit begleitet, mitgestaltet und unterstützt haben. Ohne Ihre engagierte und wertvolle Mitarbeit wäre dieses Projekt nicht in der Form, wie es heute ist, möglich gewesen. Ihre Beiträge, Ihre Expertise und Ihr Einsatz haben einen bedeutenden Unterschied gemacht. Gemeinsam haben wir einen Raum geschaffen, in dem anti-asiatischer Rassismus sichtbar gemacht und die Perspektiven asiatischer Migrantinnen gestärkt wurden.


Wir wissen, dass der Weg noch lang ist und die Herausforderungen weiterhin bestehen. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir mit vereinten Kräften weiterhin den anti-asiatischen Rassismus überwinden und den Zusammenhalt in der Migrationsgesellschaft fördern können. Es bleibt unsere Aufgabe, unsere Stimmen zu erheben, Diskriminierung entgegenzutreten und gemeinsam eine Gesellschaft zu gestalten, in der Vielfalt als Stärke erkannt und gelebt wird.


Fotografie von Terence Li

 

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